Religion und Philosophie
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Von Barbara Sträuli-Eisenbeiss
Das Erlebnis einer Katastrophe kann Anlass sein, herrschende Verhältnisse und Anschauungen zu hinterfragen. In diesem Sinne führten die Geschehnisse des 11. September 2001 zu Diskussionen in verschiedenen Bereichen von Gesellschaft und Politik. Man fühlt die Notwendigkeit, sich über gewisse Themen auszusprechen und sie neu zu überdenken. Dies zeigt sich beispielsweise im Bereich von Sicherheit und Verteidigung, im Umgang mit anderen Kulturen und vor allem in bezug auf die Werte unserer demokratischen Welt. Das Bedürfnis nach einer Standortbestimmung besteht auch im Hinblick auf die Religion. Die Bedrohung durch gewalttätige Extremisten, die im Namen Gottes zur Zerstörung der westlichen Zivilisation und zum heiligen Krieg gegen die »Ungläubigen« aufrufen, macht in unserer Gesellschaft eine Hilflosigkeit offenbar. Ganz unverkennbar bereitet es hierzulande Mühe, solche Glaubensvorstellungen einzuordnen und ihnen argumentativ entgegenzutreten.